Wichtige Vitamine für Hunde sind Vitamin A, D E, K, B1, B2, B6, B12 und Vitamin C.

Ohne Vitamine kann Eiweiß, Kohlenhydrate und Fett vom Hund nicht verwertet werden. Die meisten Vitamine kann der Hund oder die Katze nicht selbst herstellen. Deshalb müssen die Vitamine über das Futter als Nahrungsergänzungsmittel zugefüttert werden.

 

Was machen die Vitamine beim Hund und Katze im Körper?

Jeden Tag laufen im Körper Millionen biochemische Reaktionen ab. Diese Reaktionen werden von Enzymen (Enzym = Katalysator/Beschleuniger) gesteuert. Hier unterstützen die Vitamine als Co-Enzym die Abläufe im Körper.

 

Vitamine für Hunde und Katzen sind für das Wachstum notwenig. Außerdem zur Energiegewinnung, für die Gefühle und Sinneswahrnehmung, für die Verdauung, die Entgiftung und Ausscheidung und letztendlich für die Abwehr von Krankheiten.

 

Wenn Hunde und Katze wenig Vitamine zu sich nehmen, kann das katastrophale Folgen für deren Gesundheit haben.

 

Wir unterscheiden in fettlösliche und wasserlösliche Vitamine.

Fettlösliche Vitamine sind:


Vitamin A für Hunde

Für Hunde sind ausreichend Vitamin A  4.000 bis 6.500 IE täglich. 3.000 IE am Tag sind zu wenig. Vitamin A ist in Leber, Milch, Fischöl und Eigelb. Der Körper speichert Vitamin A in der Leber. Extrem hohe Gaben an Vitamin A können toxisch (giftig/tödlich) sein.

 

Der Vorläufer von Vitamin A ist das Beta Carotin, welches in farbigen Früchten und Gemüse vorkommt. Der Körper ist in der Lage das Beta Carotin (Provitamin A) in Vitamin A umzuwandeln und zwar genau die Menge, die er benötigt.

 

Für Hunde ist Vitamin A gut für die Haut und das Sehen bei Nacht. Mangelsymptome sind trockene, schuppige Haut, Akne und Aphten (Bläschen im Maul). Hinzu kommt noch eine Infektionsanfälligkeit und die Gefahr am Grauen Star zu erkranken.


Vitaminmangel A bei Hunde

Ein Vitaminmangel A führt beim Hund zu Wachstumsstörungen, hohe Anfälligkeit für Infektionen und Störung beim Knochenwachstum. Andererseits können langfristig überhöhte Vitamin-A-Gaben Gesundheitsstörungen verursachen (geringe Gewichtszunahme, Übererregbarkeit, Abbau von Knochensubstanz, Hyperkaliämie (zu viel Kalium im Blut), Frakturneigungen (Knochenbrüche).

 

Zu hohe Dosen an Vitamin A führen zu Bildung von Knochen auf der Wirbelsäule. Vitamin A darf nicht 15.000 bis 30.000 IE pro Kilogramm Körpermasse überschreiten. Längere Kochen, Sauerstoff und Licht zerstören es völlig. Bei gewöhnlichem  Kochen sinkt der Gehalt des Vitamin A um ein Drittel.


Vitamin D für Hunde

Vitamin D wird bei Hunden zu Knochenbildung und Kalzium/Phopsphor-Verwertung benötigt. Hunde im Wachstum brauchen täglich maximal 20 IE (Internationale Einheiten) Vitamin D pro Kilogramm Körpergewicht.

 

Bei suboptimalem Kalziumangebot (Unterversorgung mit Kalzium) nimmt der Bedarf an Vitamin D zu. Für ausgewachsene Hunde reichen 10 IE Vitamin D pro Kilogramm Körpergewicht am Tag aus. Das aus Pflanzen stammende Vitamin D2 hat beim Hund eine annähernd gleichgroße Wirkung, wie das im tierischen Körper vorkommende Vitamin D3.


Während der Laktation (Stillzeit) und Gravidität (Schwangerschaft) sollte die doppelte Menge zugeführt werden. Eine Überversorgung mit Vitamin D begünstigt einen überhöhten Gehalt an Kalzium und Phosphor im Blut, es besteht aber die Gefahr einer Gefäßverkalkungen und blutigen Diarrhöen (Durchfällen).

 

Die Überdosierung von Vitamin D für Hunde fördert die Verkalkung im gesamten Körper: Eine frühzeitige Gefäßverkalkung kann in der Folge Nierenversagen, Stoffwechselprobleme, Herzschwäche und Arthrose auslösen.

 

Nach langfristiger täglicher Zufuhr von 10.000 IE Vitamin D3 pro Kilogramm Körpermasse, wurden Nierenverkalkungen beobachtet. Selbst bei therapeutischen Maßnahmen sollte das 10-fache des Normalbedarfs nicht überschritten werden.


Vitamin E für Hunde

Das Vitamin E befindet sich in Nüssen, Ölen, Samen und in Getreide. Das Vitamin E schützt fettlösliches Gewebe im Körper vor Oxidation. In dieser Funktion schützt es ebenfalls vor Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Vitamin E unterstützt die Energieproduktion und hilft den Muskeln und Nerven mit weniger Energie zu funktionieren.


Der Vitamin-E-Bedarf variiert insbesondere von der gleichzeitigen Aufnahme von ungesättigten Fettsäuren. Wachsende Welpen brauchen 0.6 mg Vitamin E täglich pro Kilogramm Körpergewicht. Diese Menge benötigen sie, um eine normale Entwicklung zu haben. Bei tragenden und laktierenden Hündinnen liegt der Bedarf höher. Typische Vitamin-E-Mangelzustände wurden bisher unter praktischen Bedingungen selten beobachtet. Zentralnervöse Störungen und Rethinopathien (Schädigung eines Auges am Glaskörper) sind die Folgen von einer Unterversorgung mit Vitamin E. Eine Überdosierung bringt Schwindelzustände, Übelkeit und Muskelschwäche.


Die Toleranz des Hundes gegenüber Vitamin E ist hoch – es wurden keine Komplikationen bei einer Überdosierung beobachtet. Licht ist der größte Feind dieses Vitamins. Starke Hitze und Sauerstoff vermindern den Gehalt im Hundefutter. Beim starken Erhitzen bleibt nur die Hälfte des Vitamingehaltes übrig.


Vitamin K für Hunde

Vitamin K ist für die Prothrombinbildung (Blutblättchen) sowie für die Produktion anderer Blutgerinnungsfaktoren notwendig. Ein Mangel verzögert die Blutgerinnung, in schweren Fällen treten Blutungen auf.

 

Vitamin K kann im Darm gebildet werden, weil der Hund nicht ausschließlich auf eine exogene Zufuhr angewiesen ist. Vitamin K ist in Fischmehl, Leber und Grünfutter enthalten. Ein Mangel an Vitamin K kann nach einer Antibiotika- oder Sulfonamid-Behandlung auftreten.

 

Die Behandlung schädigt die Darmflora die für die Bildung von Vitamin K zuständig ist. Beim Vitamin K handelt es sich um ein besonders robustes Vitamin. Nur Licht kann das schädigen. n.


Wasserlösliche Vitamine für Hunde sind:


Vitamin B1 (Thiamin) für Hunde

Vitamin B spielt eine zentrale Rolle beim Ablauf des Stoffwechsels. Eine tägliche Zufuhr von 20 Mikrogramm ist für den Hund ausreichend. Bei Junghunden und Zuchttieren liegt der Bedarf höher. Mangel an Vitamin B1 führen zu Fressunlust, Koprophagie (Kotfressen), nervösen Erscheinungen (Sternguckerkrankheit, Nachhandlähmung), Krämpfen und Kreislaufstörungen.


Vitamin B2 (Riboflavin) für Hunde

Dieses Vitamin ist an der Wasserstoffübertragung beteiligt. Es ist in Milch, Hefe, Leber, Lunge und im Vormagen enthalten. Unter normalen Umständen wurden bisher keinerlei Vitamin B2-Mängel diagnostiziert. Vitamin – B2 – haltige Lebensmittel sollten dunkel und kühl gelagert werden. Auch diesem Vitamin schaden Licht und Hitze. Beim Garen muss mit einem Verlust von ca. 50% gerechnet werden.


Vitamin B6 für Hunde

Das Vitamin B6 ist für den Stoffwechsel der Aminosäuren und Eiweiße unentbehrlich. Bei einem Mangel an diesem Vitamin kann es zur Bildung von Oxalatsteinen (Art der Nierensteine) im Urin kommen. Eiweißreiche Rationen wie Mangel an essentiellen Fettsäuren, steigern im Allgemeinen den Vitamin B6-Bedarf.

 

Ein Mangel an Vitamin B6 führt zu Appetitlosigkeit, einem gestörten Wachstum und es kann sogar eine Anämie auftreten.

 

Der tägliche Bedarf an Vitamin B6 für ausgewachsene Hunde ist 20 Mikrogramm. Für wachsende und reproduzierende Hunde sollte man 60 Mikrogramm täglich pro Kilogramm Körpergewicht veranschlagen. Die meisten Futtermittel weisen ausreichende Mengen an Vitamin B6 auf, sodass Mangelerscheinungen nicht zu erwarten sind. Vitamin B6 verträgt weder Hitze noch Licht. Beim normalen Garprozess gehen ca. 40% verloren.


Vitamin B12 (Kobalamin) für Hunde

Vitamin B12 kommt nahezu in allen Körperzellen vor und ist für die Zellteilung wichtig. Deswegen macht sich ein Vitamin B12 Mangel in den Knochenmarkzellen, wo die Erythropoese (Bildung von roten Blutkörperchen) stattfindet bemerkbar. Störungen des Dünndarms, des Magens, der Pankreas (Bauchspeicheldrüse) oder verstärkte bakterielle Besiedlungen des Darms führen zu einem Mangel an Vitamin B12.

 

Gesundheit und Wachstum des Hundes wird schon mit 0.5 Mikrogramm Vitamin B12 gesichert, wachsende Hunde kommen auf 1 Mikrogramm täglich pro Kilogramm Körpergewicht.

 

Das Vitamin B12 kommt in Futtermitteln tierischer Herkunft vor. Insbesondere bei Leber. Eine Ergänzung wird bei rein vegetarischer Nahrung angezeigt.

 

Ist das Tier ein Vegetarier sollte Vitamin B12 zugeführt werden. Das Vitamin B12 wird aber auch durch Hitze, Licht und Sauerstoff zerstört. Deswegen sollten gut schließbare Behälter aufbewahrt und gekühlt werden.

 

Eine ständige Zufuhr von Vitaminen der Gruppe B belastet die Leber, weil diese dort gespeichert und je nach Bedarf wieder freigesetzt werden. Die Zugabe dieser Vitamine ist bei gesunden Tieren mit einer normalen Darmflora deswegen unnötig.


Vitamin C für Hunde

Das Vitamin C wird Hunde in ausreichender Menge in der Leber oder Nieren hergestellt. Daher ist eine Zufuhr über das Futter im Allgemeinen nicht nötig. Bei stark geforderten Schlittenhunden hat sich eine temporäre Zugabe von Vitamin C - 60 – 80 mg pro Kilogramm Körpermasse bewährt. Ebenfalls auch bei Infektionen, Lebererkrankungen oder nach Operationen. Eine Zufuhr von Vitamin C bei gesunden Tieren führt zu Depressionen der phagozytären (Phagozyten vernichten Fremdzellen) Leucozytenaktivität.


Dieses Vitamin ist empfindlich gegen Sauerstoff und verträgt weder Hitze noch längere Lagerung. Durch Kochen gehen ca. 40% verloren. Zur Haltbarkeit von Vitamine C kann man sagen, das es drauf ankommt, mit wieviel Grad die Hundenahrung erhitzt wird.

 

Die sogenannten „Selbstkocher“ machen sich zwar sehr viel Mühe und Arbeit, es ist jedoch nicht gewiss ob das Futter zu hoch erhitzt wird und somit der größte Teil der Vitamine zerstört wird.

 

Grundsätzlich sollte man bedenken, dass sich der Gehalt an natürlichen Vitaminen im Laufe der Zeit abbauen.