Was ist Propolis (Kittharz)

Propolis ist ein Harz (Kittharz), welches Knospen überzieht und das Überleben von Bäumen sichert. Die Wirkung von Propolis in der Medizin ist schon lange bekannt und bekommt immer mehr Beachtung. Das Ganze ist ein biologischer Schutzmechanismus. Bienen haben sich diese Substanz zu Nutze gemacht, indem sie diesen Kittharz in den Bienenstock einbringen. Propolis ist also ein Baustoff der Honigbiene. Die Gewinnung dieses Harzes ist ein faszinierendes Kapitel der Natur.

Die Zusammensetzung des Knospenharzes ist ein natürliches Mittel und unterliegt Schwankungen.

 

Propolis besteht aus:

  • 50% bis 95% Harze
  • 5% bis 30% Bienenwachs
  • 10% ätherische Oele
  • 8% bis 10% Vitamine und Antibiotika
  • 17% bis 19% Spurenelemente Ca, K, Na, Mg, Fe, Al, P, Co, Ni, Zn.

Warum brauchen die Bienen das Propolis?

Mit Propolis verstopfen die Bienen Ritzen und Spalten ihres Bienenstocks. Auf Grund der antibiotischen Eigenschaften dient es der Mumifizierung von Eindringlingen. Diese werden von den Bienen getötet und sofort mit Propolis überzogen. Das Propolis verhindert dabei das Verschimmeln bei hoher Luftfeuchtigkeit und das Verdunsten in bei Trockenheit des Bienenstocks. Vor allem verhindert das Propolis das Pilzwachstum im Bienenstock. Übrigens, das Propolis wurde in den Lacken von chinesischen und japanischen Holzskulpturen eingearbeitet und hat deren enorme Haltbarkeit bewirkt. Die Ägypter verwendeten den Kittharz zur Haltbarmachung von Mumien.

Was macht die Wirkung von Propolis aus und warum ist Propolis für Mediziner so interessant?

Die Inhaltsstoffe von Propolis bestehen aus: Flavonoiden: Apigenin, Halangin, Ruhin und Querzinin. Diese haben eine nachgewiesene bakterizide, fungizide und virizide Wirkung (sie töten Bakterien, Pilze und Viren). Das Querzinin hat sich als Herpes-Mittel erwiesen. Propolis enthält mindestens 30 Substanzen, welche antibakteriell wirken. Deshalb kennt Propolis keine Resistenzen. Ein Keim schafft es energetisch nicht, gegen so viel geballte Substanz Resistenz zu schaffen. Bereits vor vielen Jahren haben wissenschaftliche Untersuchungen bewiesen, daß Propolis in einprozentiger Lösung Keime, wie Staphylococcus aureus, Bacillus Subtilis und Candida albicans restlos beseitigt. Andere interessante Versuche - kümmernde Ferkel wurden zuerst mit Milch und einer zehn-prozentigen Propolis-Lösung und anschließend mit Weizenschrot, welchem 10g Propolis zugefügt wurden, gefüttert.


Die Ferkel erreichten gegenüber den Kontrollgruppen ohne Propolis eine signifikante Verbesserung bei der täglichen Körpergewichtszunahme. Entenküken wurden mit Propolissubstanz gefüttert, wobei sich herausstellte, daß die propolisgefütterte Einheit zwölfmal geringere Verluste aufwies, als eine andere Gruppe, welche Furaoolidon (Antibiotika) erhielt. Mit Propolis gefütterte Gänse haben eine bessere Schlupfrate erwiesen. Bei der Heilung von Wunden hat Propolis eine regenerative Wirkung gezeigt – auch bei Brandwunden. Mit Propolis behandelte Brandwunden heilten schneller als die, welche mit anderen Mitteln behandelt wurden. In meiner Heimat Bulgarien schätzt man das Propolis sehr. Es wurden viele Versuche von Wissenschaftlern durchgeführt. So hat z.B. Dr. Zakoff bewiesen, daß Propolis eine lokalanästhetische Wirkung hat und wobei eine 0.25 prozentige Lösung 3 – 4 mal so wirksam ist, als mit Kokain oder Novocain.

 

Ich verwende Propolis beim Hund und der Katze als Salbe für OP–Nähte, weil damit die Wunden ohne Narben heilen und die Tiere kaum Schmerzen haben. Die anästhetische Wirkung von Propolis beruht auf den darin enthaltenen Salizylderivat. Dieses hat nicht nur schmerzlindernde, sondern auch eine entzündungshemmende Wirkung. Propolis enthält auch Papaverin und hat deswegen eine spasmolytische Wirkung. Es ist von Propolis ebenfalls bekannt, daß es eine kreislaufanregende Wirkung bei Arthrose, Gicht und Rheuma hat. Es liegen Berichte vom Einsatz von Propolis bei Nekrobacillose (eitrig, faule Nagelbettentzündung, Modehinke) der Haut bei Schafen, bei Trichophytie (Hautpilz) bei Kälbern (ansteckend für Menschen), bei Vaginalmykosen haben. Boli haben ebenso ausgezeichnete Wirkungen gehabt.

Warum wird Propolis nicht als Arzneimittel registriert?

Man muss jeden Inhaltsstoff einzeln registrieren – dies wäre ein nicht zu finanzierendes Problem. Es ist und bleibt ein hervorragendes Heilmittel. Ich habe es mir bei der Wurmprophylaxe zu Nutze gemacht. Hunde, welche das Propolis alle 6 Monate für 15 Tage bekamen, haben zu über 90% keine Wurmeier im Kot gehabt. Bei Zwingerhusten, Laryngitis, Otitis, Sinusitis hat Propolis in kürzester Zeit Heilung gebracht.
In Bulgarien ist die bekannte Wirkung auf Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre von Propolis sehr geschätzt, ebenfalls bei Enteritis (Darmentzündung), Hämorrhoiden, Kolitis (Dickdarmentzündung). Seine entzündungshemmende und gefäßstärkende Wirkung, sowie die Besserung der Mikrozirkulation geben ihm einen beachtenswerten Platz bei der Prophylaxe der Artheriosklerose.

Propolis Salbe bei Juckreiz oder Entzündungen

Salbe verwende ich das Propolis bei Juckreiz, Entzündungen, schlecht heilende Wunden, bei Hefepilzen, leichte Verbrennungen, Brustwarzenschrunden der saugenden Hündin, Pyodermie (eitrige Hautentzündung), Analfisuren, Zwischenzehenekzeme, als Pfotenschutz vom Streusalz im Winter, rauhe Ballen und Nasenspiegel u.v.m. Hunde und Katzen mit Gingivitis und schlechtem Mundgeruch bekommen Propolis-Tabletten. Allgemein wirkt Propolis kräftigend und mild anregend auf den Organismus. Es steigert nicht nur die körpereigene Abwehr, sondern beugt Erschöpfungszuständen und chronischem Abgespanntsein vor.

Ein sehr wichiges Argument für den Gebrauch von Propolis ist die Tatsache, daß bei Menschen (evtl.auch bei Tieren nicht viel anders) nur 1% mit Unverträglichkeit reagieren. Ich gehe davon aus, daß die Menschen und Tiere sich gegen einen bestimmten Pollenanteil Allergene entwickelt haben. Empfindlichen immunschwachen Tieren gebe ich Propolis bei der Impfung für 2 Wochen oder kurmäßig , um die Anfälligkeit zu Erkrankungen zu lindern. Dank seiner viriciden Wirkung ist Propolis zur Vorbeugung gegen Grippe gut geeignet und für die Rekonvateszent nach Krankheiten.



Literatur: Buch Homöopathie Materia medica für Veterinärmedizin
Dr.Hans Martin Steingassner