Veterinärmediziner der Justus–Liebig–Universität Gießen machten zusammen mit Experten des Gift-Iinformationszentrums der Uni Göttingen eine höchst interessante Entdeckung: Sie berichten über eine Metaldehydvergiftung (Schneckenkorn) bei einem Pferd.
Das Pferd, um welches es hier ging, war ein Warmblutwallach, 5 Jahre alt, welcher gestörte Koordinationen zeigte. Bei diesem Pferd wurde zur Sicherung der Diagnose eine Laparotemie (Öffnung der
Bauchhöhle) durchgeführt. Das Pferd wurde operiert, kurz nach dem Eingriff trat eine weitere rapide Verschlechterung des Allgemeinverhaltens ein. Es zeigten sich Zuckungen –vor allem im Kopf- und
Halsbereich –Steifheit in der Hinterhand, die Bewegungsabläufe waren gestört.
Das Tier litt weiterhin an einem generalisierten Muskeltremor (Zittern) und starkem Schwanken. Das Pferd wurde euthanisiert(eingeschläfert), eine toxikologische Untersuchung stellte die Diagnose:
Metaldehydvergiftung. Auf Grund des vorliegenden Falles sollte bei Pferden mit Erkrankungen des ZNS (Zentralen Nervensystems) in Verbindung mit Koliksymptomen auch an eine Vergiftung durch
Metaldehyd gedacht werden – so die Wissenschaftler in ihrem Beitrag.
Die Wissenschaftler machen den Vorschlag, das Schneckenkorn mit einem Geschmacksstoff zu behandeln, damit es nicht von Tieren außerhalb der Zielgruppe gefressen wird. Auf alle Fälle ist zu
empfehlen, bei den ersten Symptomen vom homöopathischen Mittel ReVet 5 von Firma Reckeweg, 20 Globuli, dem Tier zu verabreichen. Dieses Mittel neutralisiert das chemische Gift und erleichtert den
Abbau in der Leber, sowie die Ausscheidung des Giftes aus dem Körper.
M. Sperling, A. Schönfelder, K.-Köhler, H. Diesel und L.-F. Litzke, Wien, Tierärztliche Mschr.-Vet. Med. Austria 97 (2010), Galina Roth, Tierärztin.