Parvovirus - Infektionen bei Hunden

Verlauf der Erkrankung. Welpen im Alter von 2 bis 16 Wochen zeigen bei der Erkrankung schwerste Symptome – wie: hohes Fieber (39.5 bis 41.5 Grad Celsius), Brechdurchfall (oft mit Blut), Austrocknung, Appetitverlust und Mattigkeit. Im Blut sinkt die Zahl der Leukozyten. Dadurch sinken die Abwehrkräfte gegen Bakterien und es kann zu einem sekundären bakteriellen Infekt kommen. Welpen können sterben, ohne diese Symptome zu zeigen. In diesen Fällen versagt das Herz, bevor der Erreger den Darm befällt. Das Virus der Parvovirose (Cannine parvovirus CPV-2) befällt die Zellkerne des Darmepithels, des Lymphsystems und des Knochenmarks, weil diese Zellen sich stark regenerieren und dadurch die Vermehrung des Virus unterstützen. Übertragungswege. Die erkrankten Tiere scheiden das Virus über den Kot, das Erbrochene und den Speichel aus. Das Virus kann bei Zimmertemperatur 1 Jahr überleben. Daher kann es weiter über Belecken, Beschnuppern oder z. B. auch durch die Schuhe des Besitzers, des Tierarztes verbreitet werden. 

Grund-Desinfektion ist nötig

Hier ist eine Grund-Desinfektion der Räume erforderlich. Eine Impfung schützt die Welpen gegen Parvovirose. Eine Impfung kann in gefährdeten Situationen in einem Alter von 8 Wochen erfolgen und noch 2 mal innerhalb von 4 Wochen wiederholt werden. Wichtig ist, dass die letzte Impfung im Alter von 16 Wochen stattfindet. Welpen, welche erst mit 12 Wochen geimpft werden, benötigen nur noch eine 2. Impfung mit 16 Wochen. In 15 Monaten wird die Grund-immunisierung wiederholt und danach alle 3 Jahre aufgefrischt. Der Nachweis der Erreger kann mittels eines Schnelltests in der Praxis, oder mit einem Nachweis der Antikörper aus dem Blut, im Labor bestimmt werden.

Die Behandlung

Die Behandlung der Parvovirose beinhaltet eine Stabilisierung des Hundes durch Infusionen. Gegen die sekundäre bakterielle Infektion kommen Antibiotika in Frage und für die Abwehrstärkung der Immunabwehr gegen Viren werden das Interferon und Serum-Antikörper eingesetzt.
Homöopathisch verwendet man statt Antibiotika und Interferon passende Einzelmittel, die nach den vorhandenen Symptomen ausgewählt werden. Eine Abwehrstärkung des körpereigenen Immunsystems ist das Ziel einer homöopathischen Behandlung. Es ist wichtig, dass man die Toxine, welche die Viren durch ihre rasche Vermehrung im Körper hinterlassen haben und welche die Beschwerden auslösten, zu neutralisieren. Dafür gibt es entsprechende homöopathische Mittel. Bei der Wahl eines homöopathischen Mittels werden auch die Veränderungen im Blut berücksichtigt. Es gibt leider nicht nur ein Mittel gegen die Parvovirose für alle befallenen Welpen, sondern immer ein zu dem Welpenkrankheitsverlauf individuelles passendes Mittel. Erwachsene Hunde erkranken auch, aber der Verlauf ist milder.
    
Literatur: H.G. Niemand